Weiterentwicklung der Altenheimseelsorge
How Great Thou Art
Elvis Presley wurde im „Bible Belt” der USA geboren und aufgewachsen. Er las regelmäßig in seiner Bibel, betete und hatte ein umfangreiches Wissen über spirituelle Themen. Sowohl er als auch seine Eltern wurden Anfang der 1950er Jahre in Memphis getauft. Elvis war fest entschlossen, sein Wissen zu teilen. In den mittleren Sechzigern hielt er Bibelstudien in seinem Haus in Bel Air, Kalifornien, ab, wo er während der Dreharbeiten zu Filmen lebte. In den Siebzigern integrierte er Gospel-Songs in seine Konzerte und holte sich die Gospel-Gruppen The Imperials, The Sweet Inspirations und später J.D. Sumner and the Stamps als Background-Sänger. Er las Passagen aus der Bibel auf der Bühne vor und bestand darauf, dass das Publikum still war, während J.D. und die Stamps „Sweet, Sweet Spirit” sangen. Elvis mochte es nicht, als König bezeichnet zu werden. Wenn Fans aus dem Publikum riefen: „Elvis, du bist der König”, antwortete er: „Nein, Schatz, es gibt nur einen König und das ist Jesus Christus.” Das bekannteste Gospel-Lied, das er sang, ist „How Great Thou Art”. Während der Konzertaufführungen dieses Liedes personalisierte er es manchmal, indem er sang: „Mein Gott, wie groß ich denke, dass Du bist!” Elvis glaubte an und meinte die Worte der Gospel-Lieder, die er sang. Er würde uns ermutigen, nicht nur zuzuhören, sondern auch auf die Worte der Evangeliumslieder zu handeln. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten möchte er uns ermutigen, auch in den Alten- und Pflegeheimen „die Hand nach Jesus auszustrecken” - to „reach out to Jesus!”
Musik als Form des Gebets
Die Aufforderung des Apostels Paulus im Lichte von Elvis Presley ist eindeutig: „Betet, singt und musiziert ohne Unterlass!“
In der christlichen Tradition gibt es unterschiedliche Formen des Gebets. Man kann laut oder leise beten, alleine oder in Gemeinschaft, spontan oder nach einem festgelegten Muster. Es gibt keine festen Regeln oder Vorschriften, wie man beten sollte. Es geht um eine persönliche Beziehung zu Gott, die jeder individuell leben und finden muss, wie Elvis Presley uns gezeigt hat.
Zu den wichtigsten Gebeten in der christlichen Gemeinschaft zählen u. a. das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Diese haben feste Formulierungen. Wir singen und sprechen jedoch auch frei mit Gott! Es gibt eine Vielzahl von Gebeten, die in unterschiedlichen Situationen und für verschiedene Anliegen verwendet werden können. Dazu zählen Morgen- und Abendgebete, Tischgebete, Dank- oder Bittgebete für verschiedene Lebenssituationen und sogar für die Verstorbenen. Ein besonderes Gebet in der katholischen Kirche ist der Rosenkranz und das Hochgebet (lat. Prex eucharistica), auch Eucharistisches Gebet genannt.
Für uns Gläubige sind Musik und Gebet von großer Bedeutung. Das Gebet und das Musizieren können eine Möglichkeit sein, auf persönliche und direkte Weise mit Gott in Kontakt zu treten, wie mit einem Freund, und ihm zu sagen, was uns auf dem Herzen liegt. Jesus hat oft zu seinem himmlischen Vater „Abba” gebetet und seinen Jüngern beigebracht, zu beten. Das bekannteste Gebet ist daher das Vaterunser. Als Christen beten wir auch heute noch oft gemeinsam. Das gemeinsame Beten und Singen (eine schöne Aussage, die dem heiligen Augustinus zugeschrieben wird, lautet: „Singen ist wie doppelt beten“), die Belebung des Glaubens und das Ermutigen stärken die Gemeinschaft und den Glauben.
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28
Persönlicher Weg zum Gebet
Es gibt verschiedene Gebetsformen, die uns helfen, eine engere Beziehung zu Gott aufzubauen und spirituelle Erfahrungen zu machen. Jeder muss seinen persönlichen Weg zum Gebet, mit Glauben, Hoffnung und Liebe, finden. Die verschiedenen Arten von Gebeten können dazu beitragen, unsere Beziehung zu Gott zu stärken und unsere spirituellen Bedürfnisse auszudrücken. Dies war Elvis am Ende seines Lebens bewusst.
Anbetungsgebete sind zum Beispiel eine Form des musikalischen Lobpreises, bei dem wir Gottes Segen verehren und ihm unsere Hingabe zeigen, aber auch durch Anbetung des heiligen Sakraments (z.B. in der katholischen Kirche).
Klagegebete hingegen sind Ausdruck von Frustration, Wut oder Trauer, die in schwierigen Situationen entstehen, in denen wir uns verlassen oder bestraft fühlen — „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22).
Dankgebete drücken unsere Dankbarkeit für Gottes Segnungen aus, während Bittgebete um Hilfe, Heilung oder Führung bitten.
Fürbitten sind Gebete, die wir für andere Menschen sprechen, um ihnen Gottes Segen und Unterstützung zu erbitten.
Heilungs- und Trostgebete können uns in schwierigen Zeiten Trost und Heilung bringen.
Segensgebete sind Gebete (lat. „Benediktion“) wobei wir jemandem Gutes von Gott her zusprechen. Es erinnert an und bringt die Gegenwart und Liebe Gottes näher und wird u.a. bei Taufen, Trauungen, Beerdigungen oder Andachten ausgesprochen.
Spirituelle Exerzitien, wie die ignatianischen Exerzitien, sind eine alte Form der Meditation und Kontemplation, bei der wir uns auf Gott konzentrieren und unsere Beziehung zu ihm vertiefen (mit u.a. Eucharistie, Meditation, Gebet, Evangelienbetrachtung, Tagebuch und Gewissenserforschung).
Betrachtendes Gebet oder Meditation ermöglicht es uns, uns auf das Wort Gottes und religiöse Symbole zu konzentrieren.
Stilles Gebet oder Kontemplation schafft einen Raum für geistliche Erfahrungen und innere Ruhe.
Das Jesusgebet oder Herzensgebet ist eine einfache Form des kontemplativen Gebets, bei dem wir den Namen Jesu Christi wiederholt anrufen—„Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner!“—, um unsere Aufmerksamkeit auf Gott zu lenken.
Kurzgebete oder Stoßgebete sind kurze Anrufungen, bei denen wir Gott um Beistand und Hilfe bitten — „Mein Gott und mein Alles!„ * „Jesus Hilf!“ * „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ (Röm 8,31) * „Herz Jesu, auf Dich vertraue ich!“ * „Mein Herr und mein Gott!” (Joh 20,28) *„Vater, in Deine Hände empfehle ich meinen Geist.” (Lk 23,46) * „Gelobt sei Jesus Christus - in Ewigkeit. Amen“ * usw...